Stilecht mit der GS zum Adventure Bike Rider Festival nach England

Endlich mal wieder eine größere Reise mit dem Motorrad. Passend und stilecht ging es mit der GS zum Adventure Bike Rider Festival nach England. Lange Anfahrt, Euro-Tunnel, Linksverkehr und jede Menge Kreisverkehre inklusive.

Tag 1: Anreise mit Stopp in Venlo, Niederlande

Die erste Tagesetappe von etwa 490 Kilometern führte mich zu meinem Zwischenstopp nach Venlo, Niederlande. Motorrad im Parkhaus abgestellt, im Hotel eingecheckt, frisch gemacht und dann eine kleine Erkundungsrunde durch Venlo. Nette kleine Stadt mit Uferpromenade entlang der Maas. Viel los auf dem Rathausmarkt. Dort gab es dann einen Burger und zwei Bier zum Abend. An der Hotelbar noch einen kleinen Cocktail. Das musste reichen. Am nächsten Morgen ging es ja weiter.

Tag 2: Anreise mit Stopp in Calais, Frankreich

Weiterfahrt nach Calais zum Euro-Tunnel. Heute nochmal circa 350 Kilometer auf dem Bock gesessen. Die Vorbeifahrten an Antwerpen und Gent nervten, weil die Autobahnen komplett voll waren. Schließlich habe ich aber Calais erreicht und auch noch genügend Zeit übrig, um die Stadt etwas zu erkunden. Das Hotel befand sich strategisch günstig gelegen für die folgende Fahrt zum Check-In beim Euro-Tunnel. Allerdings waren es etwa 4 Kilometer durch die Innenstadt bis zum Hafen / Strand. Plus Umwege für Erkundungen. Plus Rückweg. Vermutlich um die 10 Kilometer zu Fuß.

Calais hat ein paar Highlights zu bieten, wie das Rathaus, den Parc Richelieu und insbesondere auch den Hafen und Strand. Ansonsten macht die Stadt aber einen ziemlich heruntergekommenen und armen Eindruck. Viele Obdachlose, Bettler und Drogenabhängige. Die Existenzberechtigung von Calais liegt wohl darin, dass man von hier aus nach England kommt.

Tag 3: Anreise nach Alcester, England

Da ich mein Hotel in Calais dicht am Euro-Tunnel gewählt hatte, beschränkte sich die Anfahrt zum Tunnel-Shuttle am nächsten Morgen auf gerade einmal 6 Kilometer. Check-In und Passkontrolle waren unkompliziert. Ich konnte sogar noch einen Zug früher als gebucht nehmen. War nicht allzu viel los. Man muss im Zug etwas aufpassen, dass man mit dem Motorrad immer auf einer der beiden Spuren bleibt und dabei trotzdem nicht zu dicht an die Bordwand kommt. Aber alles machbar.

Dann ging es über viel britische Autobahn (oder genauer „motorway“) nach Alcester. Vom Euro-Tunnel in Folkstone kommend stößt man von Südosten her auf die „London Orbital“, die Londoner Ringautobahn M25. Diese musste ich dann später Richtung Westen verlassen, aber aufgrund der Größe Londons zieht sich die Zeit auf der Stadtautobahn doch ganz schön. Der Berliner Ring (A10) ist übrigens noch etwas länger als die London Orbital. Nach Alcester waren es dann knapp über 300 Kilometer.

Nach dem Check-In im Hotel hatte ich noch die Gelegenheit einen kleinen Rundgang durch Alcester zu machen. Nettes kleines Örtchen. Viel Fachwerk. Und auch erstaunlich viele kleine Läden, z.B. Teppiche, Vorhänge, Antiquitäten, Modelleisenbahn, und ähnliches. Das kennt man von zuhause gar nicht mehr. Alcester war auch hübsch geschmückt mit vielen Pflanzen und Fähnchengirlanden. Aber sobald man die zentrale Straße abgelaufen ist, hat man auch schon alles von Alcester gesehen. Nun gut, als Übernachtungsort auf jeden Fall mehr als ausreichend.

Tag 4: British Motor Museum und ABR Festival

Am ersten „richtigen“ Tag des Urlaubs bin ich nicht direkt zum Adventure Bike Rider Festival gefahren, sondern habe stattdessen am Vormittag zunächst einen Ausflug zum British Motor Museum und dem direkt daneben liegenden Jaguar Heritage Trust gemacht. Der Eintritt von 20 Pfund ist schon ein stolzer Preis, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Viele Klassiker, aber auch eine Menge skurriler automobiler Ideen im British Motor Museum. Bei Jaguar dann eher nur klassische Gefährte.

Wieder im Hotel gab es eine kleine Mittagspause. Danach bin ich dann die knapp 4 Kilometer zu Fuß zum Festivalgelände gegangen. Die GS ist am Hotel geblieben. Ich wollte ja erstens auch ein paar Bier trinken und zweitens nicht die ganze Zeit Helm und Motorradklamotten mit mir rumschleppen.

Vom Check-In mit dem Doppeldecker-Shuttle-Bus zum eigentlichen Festivalgelände und dort erst einmal einen Überblick verschafft. Rundgang, ein Eis, ein paar Stände angeschaut, ein paar Vorträge gehört (Joey Evans, „Itchy Boots“) und einen Burger gegessen. Danach mit ein paar Bier langsam auf das Abendprogramm eingestimmt. Auf der Bühne dann: ZZ Topp’D, Limehouse Lizzy, Guns Or Roses, Let There B/DC. Mindestens genauso gut wie die Originale. Stimmung hat gepasst!

Tag 5: ABR Festival

Am zweiten Tag ging es nach einem original englischen Frühstück direkt zum Festival-Gelände. Wieder ein paar Vorträge gehört (z.B. Austin Vince), aber leider nicht alle, die mich interessiert hätten. Einfach schon zu voll. Im Merchandise-Shop habe ich mir noch zwei passende Shirts geholt. Man muss ja auch was nach Hause mitnehmen. Und wegen des gut warmen Wetters habe ich danach im Schatten eines Baumes erst einmal Siesta gehalten.

Am Nachmittag konnte ich dann auf einigen Maschinen probesitzen: BMW R1300GS und die neue R1300RT; alles mögliche bei Ducati, auf Multistrada V2 und V4 habe ich mich gleich wohl gefühlt, Paningale ist nichts für mich, ich brauche eine aufrechte Sitzposition; bei den dicken Harleys mit der breiten Verkleidung sieht man fast gar nichts mehr von der Straße; und nach den ganzen Dickschiffen kam ich mir auf einer Triumph Scrambler 400 fast vor wie auf einem Monkey Bike!

Zum Abendessen gab es Cornish Pastry: Pastete aus Cornwall mit Lamm und Minze. Ungewöhnlich, aber trotzdem lecker. Und wie am Tag zuvor begann die Einstimmung auf den Abend mit ein paar Bier. Auf der Bühne heute im Programm: The Rollin‘ Stoned, Fleetwood Bac und Mercury.

Tag 6: Kurztrip nach Wales mit Besuch von Tintern Abbey

Am Abschlusstag hätte man das Festival noch bis 17 Uhr besuchen könne, aber mir haben die zwei Tage gereicht. Ich habe dann lieber noch einen kurzen Abstecher nach Wales gemacht und mir die Klosterruine „Tintern Abbey“ angeschaut. Die Hinfahrt ging westlich des Flusses Severn durch den „Forest of Dean“; hier waren die Straßen schmaler, die Landschaft grüner und hügeliger. Den Besuch des Klosters mit Kaffee und Kuchen abgerundet und anschließend dann über die Severn-Bridge auf der östlichen Seite des Severn wieder Richtung Hotel.

Bevor ich aber wieder abreisen musste, gab es Burger Runde drei. Diesmal im „Piston Club“, einem beliebten Motoristen-Treff mit Motorsport-Dekoration. Gute 50 Pfund habe ich ausgegeben von der Vorspeise bis zum doppelten Espresso hinterher, aber das war es wert. Burger mit Rindfleisch-Patty und Pulled Pork! Mehr geht nicht.

Tag 7: Rückfahrt bis nach Jabekke, Belgien

Rückfahrt erster Tag. Wenig spektakulär. Gefrühstückt, gepackt, ausgecheckt, aufgesattelt, losgefahren. Die 300 Kilometer zurück nach Folkstone über erwartungsgemäß volle Autobahnen. Und das bei Temperaturen um die 30 Grad. Nachdem Kontinentaleuropa mich wieder hatte, bin ich von Calais noch etwa 120 Kilometer weiter gefahren bis nach Jabekke in Belgien, um dort zu übernachten.

Tag 8: Letzter Ritt nach Hause

Ich hatte für die verbleibenden 730 Kilometer nach Hause zwar noch eine Übernachtung mehr eingeplant, aber es hat sich dann doch irgendwie ergeben, dass ich die Strecke in einem Ritt absolviert habe. Ich hatte für die weitere Übernachtung keine konkrete Idee und den ganzen Tag Zeit zum Fahren. Mit vielen Pausen und reichlich Trinken ließ es sich trotz Temperaturen bis zu 36 Grad aushalten. Meistens nur so 40 bis 50 Minuten gefahren und dann 20 Minuten Pause gemacht. Für die 730 Kilometer habe ich so zwar 13 Stunden gebraucht, aber keine Schmerzen in den Knien, im Rücken, im Nacken oder sonst wo. Einfach rollen lassen. So geht das bei den alten Leuten auf einer GS!

Zusammenfassung

Befahrene Länder: Deutschland – Niederlande – Belgien – Frankreich – England – Wales (und wieder zurück)

Strecke: 2630 Kilometer insgesamt, davon allein am letzten Tag 730 Kilometer

Linksverkehr: Hat funktioniert, nur mit den großen 4- oder 5-spurigen Kreisverkehren habe ich mich das eine oder andere Mal schwer getan und bin dann in der falschen Richtung auf die Autobahn (Nein, nicht auf der falschen Seite, nur in der falschen Richtung.)

ABR Festival: Unbedingt mal machen, wenn man sich für Motorräder, Reisen und insbesondere Offroad interessiert. Bikes, Burger, Bier, was will man mehr.

Weiter auf dem Malerweg mit Etappe 5 und Teilen von Etappe 4

Tag 1: Etappe 5 des Malerwegs inklusive Großer Winterberg

Nach den ersten drei Etappen im Februar ging es im April nun weiter auf dem Malerweg. Doch statt der vierten Etappe nahm ich zunächst die fünfte Etappe in Angriff. Diese startet an der Neumannmühle und führt über das Große Pohlshorn, vorbei am Alten Zeughaus und der Goldsteinaussicht, schließlich über den Großen Winterberg bis hinunter nach Schmilka an der Elbe.

Leider war am Tag meiner Wanderung sämtliche Gastronomie auf der Strecke geschlossen. Insbesondere auch der Biergarten auf dem Großen Winterberg. Schon halb verdurstet durfte sich somit der erste Kiosk in Schmilka über einen erhöhten Umsatz freuen. Den anderen Wanderern ging es an diesem Tag aber wohl auch nicht anders. Der Kiosk mit seinen Sitzmöglichkeiten war gut besucht.

Auf einen Besuch im Brauhaus in Schmilka habe ich dann verzichtet und bin mit Fähre und Bahn wieder zurück nach Bad Schandau gefahren. Nach einer erfrischenden Dusche im Hotel mit dem Bus dann nochmal zur Neumannmühle, um mein Auto wieder einzusammeln. Mit dem bin ich morgens nämlich zum Startpunkt der Etappe gekommen. Eigentlich hatte ich das erst für den nächsten Tag geplant, aber da man auf dem Parkplatz an der Neumannmühle nicht über Nacht parken darf, war es dann jetzt so. Die Busfahrt durch das Kirnitzschtal kann ich aber empfehlen. Einfach mal aus dem Fenster schauen und die Fahrt genießen. Ohne selbst laufen zu müssen.

Tag 2: Anfang von Etappe 4 des Malerwegs

Tags darauf habe ich beginnend in Altendorf die vierte Etappe in Angriff genommen. Diese führt durch die Dorfbachklamm zum Schrammsteintor und jeder Menge Aussichten und Highlights danach, wie z.B. das Prebischtor oder die Himmelsleiter. Es sollte sich aber als Vorteil herausstellen, dass ich mein Auto gestern doch noch von der Neumannmühle abgeholt habe. Denn ich habe die vierte Etappe zwischendrin abgebrochen, da mir die Wanderung vom Vortag doch noch ziemlich in den Knochen lag.

Zumindest habe ich die Kletterei die Dorfbachklamm hinab gemeistert und auch den langen Anstieg von der Ostrauer Mühle bis zum Schrammsteintor. Dort habe ich dann die Etappe abgebrochen und bin zu Fuß zurück nach Bad Schandau gelaufen. Da allerdings der Obrigensteig wegen umgestürzter Bäume gesperrt war, musste ich den Umweg durch den Lattengrund nehmen. Komplett unterschätzt habe ich allerdings, wie weit es dann doch noch bis nach Bad Schandau ist. Zwar alles flach, wenn man erst einmal wieder unten an der Elbe ist, aber es zieht sich.

Nur gut, dass ich mich jetzt nicht mehr darum kümmern musste, mein Auto zu holen. Stattdessen einfach Feierabend. Und den Rest von Etappe 4 mache ich dann ein anderes Mal fertig.

Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz: die ersten drei Etappen

Tag 1: Anreise nach Bad Schandau

Nachdem ich im letzten Herbst den Wildnistrail im Nationalpark Eifel fertiggestellt habe, war es an der Zeit sich ein neues Wanderziel zu suchen. Ich habe mich aufgrund der guten Erreichbarkeit per Zug für den Malerweg in der Sächsischen Schweiz entschieden. Aus Norddeutschland kommt man von Hamburg aus mit dem EuroCity mit Ziel Prag direkt nach Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz.

Zudem kann man sich im Bordrestaurant mit Braten und Böhmischen Knödeln schon mal auf den Urlaub einstimmen. Und während ich somit durch alle bekannten Bahnhöfe und S-Bahn-Stationen Berlins kutschiert werde und sich die Menschenmassen draußen auf dem Bahnsteig drängen, lasse ich mir drinnen im Zug von der Bedienung noch ein weiteres tschechisches Bier bringen. Läuft!

Tag 2: Etappe 1 von Liebethal nach Stadt Wehlen und weiter nach Rathen

Die erste Etappe führt mich von Liebethal nach Stadt Wehlen. Im Liebethaler Grund kommt man an einem alten Elektrizitätswerk und dem Richard-Wagner-Denkmal vorbei. In den Feldern nördlich von Lohmen passiert man den Koordinatenstein, um danach mit einigem Auf und Ab durch das Uttewalder Felsentor schließlich die Stadt Wehlen zu erreichen.

Da die erste Etappe recht kurz ist, habe ich mich entschieden, auch noch den ersten Teil der zweiten Etappe mitzunehmen. Über die bekannte Bastei-Brücke komme ich heute dann noch nach Rathen.

Tag 3: Etappe 2 von Rathen nach Burg Hohnstein

Am nächsten Tag geht es dann wieder mit Zug und Fähre zurück nach Rathen, um die Etappe 2 wieder aufzunehmen. Durch Rathen hindurch komme ich zurück zum Wanderweg im Amselgrund. Am Amselfall und der Rathewalder Mühle vorbei dreht der Weg dann in Richtung Hohnstein. Zuvor bietet der Hockstein aber noch eine tolle Aussicht und in der Wolfsschlucht geht es eng zwischen den Felsen bergab.

Der Anstieg nach Hohnstein war wegen umgestürzter Bäume gesperrt. Aber mangels einer ausgeschilderten Alternative habe ich dann doch diesen Weg gewählt. Mit etwas Kletterei über Baumstämme und vereiste Flächen bin ich schließlich in Hohnstein angekommen. Wintersaison. Wenig los. Nach einer kurzen Runde durch die Burg musste ich leider feststellen, dass auch die Bustaktung im Winter eher dünn ist. Noch fast zwei Stunden Wartezeit, bis mein Bus kommt. Aber glücklicherweise hatte das Laden-Bistro direkt vor der Burg geöffnet. Mit Kaffee und Kuchen konnte ich so die Zeit überbrücken.

Mit dem Bus ging es dann mit knapp einstündiger Fahrzeit zurück nach Pirna. Von dort mit Bahn und Fähre wieder zurück zu meinem Hotel nach Bad Schandau.

Tag 4: Etappe 3 von Hohnstein nach Altendorf

Inzwischen kenne ich mich mit dem ÖPNV in der Gegend ja schon etwas aus. Mit der Kombination Fähre – Zug – Bus geht es also erst einmal von Bad Schandau wieder nach Hohnstein. Dort nehme ich den Weg wieder auf. Durch den Wald und zwischen jeder Menge Felsen hindurch komme ich zur Brand-Baude. Gemütlich und für einen Zwischenstopp sehr zu empfehlen. Insbesondere, um sich für die nachfolgenden Brand-Stufen zu stärken. Da geht es ewig lang nur Treppen runter. Das schöne an diesem Weg abwärts ist ja, dass es anschließend auf dem Weg nach Waitzdorf genauso wieder bergauf geht!

Hinter Waitzdorf gibt es noch zwei schöne Aussichtspunkte mit Sitzmöglichkeit. Über Kohlmühle mit seinem alten, stillgelegten Linoleumwerk geht es entlang der Bahnschienen nach Altendorf zum Endpunkt der dritten Etappe des Malerwegs. Der Anstieg nach Altendorf zieht sich aber sehr lang. Mangels zeitnaher Busverbindung habe ich ich mich dann entschieden, auch den Weg zurück nach Bad Schandau zu Fuß zu machen. Viel gerade Landstraße, aber zumindest mit einer breiten Bankette, so dass ich gut neben der Fahrbahn laufen konnte.

Fazit zu den Etappen 1 bis 3:

Viel auf und ab. Insbesondere bei den Brand-Stufen. Zudem waren im Februar auch noch viele Eis- und Schneereste auf den Stufen vorhanden, so dass man beim Laufen immer aufpassen musste, nicht auszurutschen. Während der Wintersaison ist der Busverkehr auch nicht so dicht getaktet wie im Sommer. Also vorher gerne planen, wie und wann man zu seiner Etappe kommt. Mangels direkter Verbindung hat z.B. die Fahrt von Bad Schandau nach Hohnstein (Fähre, Zug nach Pirna, Bus nach Hohnstein) fast zwei Stunden gedauert. Mit dem Auto wären es wohl nur etwa 20 Minuten gewesen.

Meine persönlichen Highlights waren das Uttewalder Felsentor, die Basteibrücke (Klar!), die Brand-Baude mit den Brand-Stufen, die Wolfsschlucht und Hohnstein. Verpasst habe ich leider die Felsenburg Neurathen bei der Basteibrücke (Hatte geschlossen.) und die Gautschgrotte (Weitergegangen, weil vor mir gerade eine große Gruppe den Weg zur Grotte eingeschlagen hatte.).

Diesmal leider keine GPS-Aufzeichnung, weil die Batterien meines GPS-Gerätes wegen der niedrigen Temperaturen schon gleich am Anfang des Geist aufgegeben haben. Laut Kommot müssen es aber für die ersten drei Etappen ca. 37,5 km gewesen sein. Dazu kommen noch ca. 5 km für den Zuweg in Rathen und den Rückweg von Altendorf nach Bad Schandau. Zusammen also ca. 42,5 km für die drei Etappen und insgesamt etwa 1000 Höhenmeter.

Ideensammlung Motorrad-Ausflüge in Schleswig-Holstein

Für einen Motorrad-Ausflug ohne Übernachtung habe ich gerne ein konkretes Ziel vor Augen, zum Beispiel ein Museum, einen Aussichtspunkt oder ähnliches. Idealerweise befinden sich an dem Ziel auch ein Parkplatz, um das Motorrad vernünftig abzustellen, eine (öffentliche) Toilette und irgendeine Form von Gastronomie.

Städte und Ortschaften lasse ich als Ziele explizit außen vor, da diese nicht unbedingt zum Motorradfahren geeignet sind und man in einer Stadt häufig auch mehr als nur eine sehenswerte Sache findet. Da sollte man vermutlich mehr Zeit einplanen.

Hier meine Ideensammlung von Zielen für Tages- bzw. Halbtagestouren in Schleswig-Holstein:

  • U-Boot-Museum (U-11) in Burg auf Fehmarn
  • Bungsberg (höchster Punkt Schleswig-Holsteins)
  • Marineehrenmal Laboe (mit U-Boot U-995)
  • Plöner Schloss
  • Eutiner Schloss
  • Wikingermuseum Haithabu bei Schleswig
  • Schloss Gottorf
  • Schloss Glücksburg
  • Leuchtturm Westerheversand
  • Eidersperrwerk
  • Meldorfer Dom
  • Schleusenanlage Brunsbüttel
  • Tiefste Landstelle Deutschlands in Neuendorf-Sachsenbande
  • Europäisches Hansemuseum in Lübeck
  • Schloss Ahrensburg
  • Ratzeburger Dom
  • Nord-Ostsee-Kanal mit Fähren
  • Schwebefähre Rendsburg

Das U-Boot-Museum in Burg und das Marineehrenmal könnte man zusammen mit dem U-Boot-Museum in Hamburg (U-434) zu der „Drei-U-Boote-Tour“ kombinieren.

Bike & Hike: Mit dem Motorrad zum Wandern in die Eifel

Tag 1: Anreise und Rundgang in Heimbach

Vom Wildnistrail Nationalpark Eifel bin ich den größeren Teil bereits gewandert. Allerdings fehlten mir immer noch zwei Teilstücke. Und zwar von der Etappe 2 der Weg von Einruhr nach Vogelsang und von der Etappe 3 das Stück von der Abtei Mariawald bis nach Heimbach. Diese beiden Etappen bin ich nur teilweise gelaufen. Die Etappen 1 und 4 bin ich bereits komplett gewandert. Für das lange Wochenende rund um den Tag der Deutschen Einheit 2024 habe ich mir vorgenommen, diese beiden verbliebenen Lücken zu schließen.

Als Experiment habe ich für die Anreise in die Eifel nicht das Auto sondern das Motorrad gewählt. Auch wenn die Eifel ein klassisches Motorradgebiet ist, war mein Ziel das Wandern in der Eifel, nicht das Motorradfahren dort. Die offene Frage war aber, ob sich Motorradfahren und Wandern („Bike & Hike“) so gut miteinander kombinieren lassen. Die benötigte Ausrüstung ist doch unterschiedlich. Und ein Motorrad bietet eben nicht soviel Stauraum wie ein Auto. Zum Glück verfügt mein Motorrad über zwei Koffer und ein Topcase. Der Helm kann während der Wanderung im Topcase bleiben, und die Motorradjacke passt in der Diagonale auch trotz Rückenprotektor noch so gerade eben in den Seitenkoffer.

Nach etwa 550 Km Anreise – im Wesentlichen über die Autobahn – bin ich am späten Nachmittag in Heimbach angekommen. Gepäck ausgeladen, Zimmer bezogen und etwas frisch gemacht. Danach war noch genügend Zeit für einen Kaffee zur Stärkung und einen ersten Rundgang durch Heimbach. Ein nettes, kleines Städtchen mit einigen Cafés und Restaurants entlang der Hauptstraße. Die Burg Hengebach kann man zumindest im Außenbereich kostenfrei besichtigen. Vom Burgberg aus sieht man zur einen Seite Heimbach und zur anderen die Rur.

Ich bin am Anreisetag auch den letzten Zipfel der Etappe 3 von meiner Unterkunft bis zum Nationalpark-Tor gelaufen; dann muss ich das am nächsten Tag nicht mehr machen.

Tag 2: Wanderung des fehlenden Teilstücks von Etappe 3 des Wildnistrail und Besuch des westlichsten Punkt Deutschlands

Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden und habe erst einmal der örtlichen Bäckerei einen Besuch abgestattet. Gut versorgt ging es dann los, um den Weg von Etappe 3 bei der Abtei Mariawald wieder aufzunehmen. Dort hatte die das letzte Mal die Wanderung abgebrochen. Um zur Abtei zu kommen bin ich aus Heimbach mit einem steilen Anstieg auf den Bildchesberg (Eifel-Blick „Luna“) gewandert. Auf der anderen Seite ging es den Berg etwas gemächlicher wieder hinunter und die Abtei kam in Sicht.

Hinter Abtei führte der Weg weiter über die Kriegsgräberstätte Heimbach – Abtei Mariawald und dann in etlichen Schleifen und mit mit einigem Auf und Ab wieder zurück nach Heimbach. Damit ist dann auch die Etappe 3 des Wildnistrail fertig. Die gelaufene Strecke heute betrug 10,6 Km in 3:37 Stunden inklusive Pausen und Foto-Stopps.

Da dieses Teilstück recht kurz war, konnte ich den Nachmittag noch anderweitig nutzen. Nachdem ich auf Sylt schon am nördlichsten Punkt Deutschlands war, bin ich an diesem Nachmittag nach Selfkant zum westlichsten Punkt Deutschlands gefahren. Etwa jeweils 100 Km hin und zurück. Der westlichste Punkt an der Grenze zu den Niederlanden liegt an einem Entwässerungsgraben und verfügt über eine Info-Tafel und einen Holzsteg zu einer kleinen Plattform, wo sich der Punkt befindet. Ehrlicherweise muss man sagen, dass man nach drei Minuten auch schon alles gesehen hat, was es hier zu sehen gibt.

Tag 3: Wanderung des fehlenden Teilstücks von Etappe 2 des Wildnistrail

Am darauffolgenden Tag bin ich ebenfalls wieder früh aufgestanden und habe mich in der Bäckerei für den Tag versorgt. Dann ging es aber zunächst mit dem Motorrad nach Einruhr, dem Startpunkt der heutigen Wanderung. Frühmorgens hat man die Straßen so ziemlich für sich alleine. Der morgendliche Nebel hat eine tolle Atmosphäre erzeugt. In den tieferen Straßenabschnitten eher die Sicht behindernd, aber von den höheren nebelfreien Abschnitten gab es eine tolle Sicht auf die umliegenden Berge in den Nebelschwaden.

In Einruhr abgesattelt und dann erst einmal am Wasser des Obersees entlang. In der Nähe der Urftstaumauer ging es dann steil bergan auf die Dreiborner Hochfläche. Diese wurde früher als Truppenübungsplatz genutzt. Dafür musste dann auch das Dorf Wollseifen weichen. Zudem wird man wegen möglicher Munitionsreste davor gewarnt, die Wege zu verlassen.

Von Wollseifen sind nur noch die Kirche, die Schule und ein Transformatorenhaus übrig. Die anderen Gebäude sind vergleichsweise neu. Ich vermute, dass diese neu gebaut wurden, um Häuserkampf üben zu können.

Jedenfalls ist Vogelsang von Wollseifen aus nicht mehr allzu weit entfernt. Aber trotzdem nochmal mit einem satten Anstieg versehen. Zur Belohnung wartete aber die Gastronomie in Vogelsang auf mich. Leider recht voll an dem Tag. Vermutlich auch mehrere Busse mit älteren Reisegesellschaften. Nach einigem Anstehen habe ich dann aber auch mein Mittagessen und – viel wichtiger – ein paar Getränke ergattert.

Leider habe ich den Bus zurück nach Einruhr zu meinem Motorrad knapp verpasst. Bis zum nächsten Bus hätte ich noch zwei Stunden warten müssen. Das war mir zuviel. Bisher waren das auch nur etwa 12 Km; da kann man die Strecke zurück doch auch noch laufen. Also nochmal 8 Km zusätzlich und nicht Teil des Wildnistrail. Der Weg zurück hat sich aber trotzdem gelohnt. Zunächst wieder durch Wollseifen und dann über den offenen Bereich der Dreiborner Hochfläche nach Einruhr. Leider konnte ich hiervon keine Fotos mehr machen, da mein Handy-Akku bereits den Dienst eingestellt hat. Von der Dreiborner Hochfläche hat man aber einen tollen Rundumblick auf die Gegend. Und mit der Sonne, die ab dem späten Vormittag herausgekommen ist, war es schon fast zu warm.

In Summe waren es an diesem Tag 21,2 Km in 7:26 Stunden. Dabei aber eine recht lange Pause in Vogelsang gemacht und auch etwas Zeit in Wollseifen verbracht.

Tag 4: Rückreise

Hier ist nicht viel zu erwähnen. Wieder früh gestartet und die 550 Km zurück nach Hause gefahren. Zum Glück kein Stau auf der Autobahn.

Fazit

Das Projekt „Bike & Hike“ hat besser funktioniert, als ich gedacht hatte. Ich konnte meine Motorrad-Sachen gut in den Koffern unterbringen. Und der wichtigere Punkt, ich habe es nach der Wanderung auch geschafft meinen Hintern wieder aufs Motorrad zu schwingen. Keine Probleme beim Sitzen oder Fahren. Da hatte ich vorher etwas Bedenken, dass ich dann beim Fahren doch schon ziemlich kaputt von der Wanderung sein würde. Ging aber alles. Insgesamt laut GPS-Tracker 31,8 Km gewandert und dann noch 1323 Km Motorrad gefahren. Und das wichtigste: Wildnistrail Nationalpark Eifel ist fertig.

Übers Wochenende mit dem Motorrad nach Sylt

Tag 1: Anreise über Röm und Lister Ellenbogen

Anfang Juli 2024 habe ich mich kurzentschlossen mit meinem Motorrad auf einen Wochenend-Trip nach Sylt gemacht. Für die Anreise habe ich nicht den Autozug sondern selbstverständlich die Fähre gewählt. Ich fahre gerne mit der Fähre. Ein für Sylter Verhältnisse halbwegs bezahlbares Hotel in Westerland war ebenfalls schnell gefunden. Und meine drei wichtigsten Ziele standen auch schon fest: Lister Ellenbogen, Hörnumer Odde und Morsumer Kliff. Mehr dann je nach Zeit und Laune.

Nach entspannter Anreise über dänische Landstraßen ging es über den Röm-Damm nach Havneby zur Fähre. Nach kurzer Überfahrt bei etwas welliger See habe wir auch schon List auf Sylt erreicht. Nach dem Verlassen der Fähre dann in List gleich rechts abgebogen zum Lister Ellenbogen. Am Ende des Ellenbogens waren zunächst noch eine Handvoll Leute da, aber etwas später hatte ich den Lister Ellenbogen und den nördlichsten Punkt Deutschlands ganz für mich alleine. Die 7 EUR Eintritt für die Zufahrt zum Lister Ellenbogen waren das Geld allemal wert. Tolle Dünenlandschaft, auch schon auf dem kurzen Weg von List zum Lister Ellenbogen, und großartige Strände mit feinstem Sand.

Tag 2: Hörnum und Morsumer Kliff

Am nächsten Tag ging es nach Hörnum. Motorrad geparkt und dann zu Fuß einmal am Strand entlang um das Südende Sylts herum. Das Wandern im losen Sand des Strandes war etwas mühsam, hat sich aber trotzdem gelohnt. Mit lebhaftem Wind gab es auch schönen Wellengang. Wieder in Hörnum angekommen mit einem Kaffee in einer Strandbar gestärkt. Anschließend erneut auf dem Motorrad aufgesattelt und zum Morsumer Kliff gefahren. Den Rundweg am Kliff konnte ich wegen des einsetzenden Regens leider nicht ganz so unbeschwert genießen.

Bei der Fahrt nach Keitum für einen Kaffee am Nachmittag bin ich wieder komplett nass geworden. Und das Café war übervoll. Klar, wenn es regnet, wollen alle lieber drinnen sein.

Nach dem Kaffee also erst mal zurück zum Hotel und etwas frisch machen. Anschließend noch ein Spaziergang durch Westerland. Die Strandpromenade konnte man aber nicht wirklich betreten. Der starke Wind hat den Sand vom Strand hochgeweht, so dass man gesandstrahlt wurde, sobald man sich auf die Promenade gewagt hat. Leckeres italienisches Abendessen und dann wieder ins Hotel.

Tag 3: Rückreise

Gut gefrühstückt und dann das Motorrad gepackt. Mit der Fähre ging es dann zurück von List auf Sylt nach Havneby auf Röm. Während der Fährfahrt gab es zum Abschied noch ein paar schöne Blicke auf den Lister Ellenbogen. Die Fahrt nach Hause lief dann abgesehen von einigen Regenschauern unspektakulär ab.

Fazit:

Für einen Wochenend-Trip etwas viel Gefahre für An- und Abreise. Nichtsdestotrotz macht Sylt Lust auf weitere Besuche. Dann aber gerne mit etwas weniger Wind und Regen. Zudem habe ich nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Das Sylt-Aquarium hatte zeitlich nicht mehr reingepasst und ich habe auch keinen Schampus in der Sansibar (oder vergleichbar) getrunken. Während der Anfahrt oder Abfahrt wären sicherlich auch der Besuch eines der Autostrände auf Röm und des Marsk-Tower kurz vor Röm interessant gewesen. Naja, so bleibt noch was fürs nächste Mal!

Inverness und der Great Glen Way

Tag 1: Anreise nach Inverness und erste Eindrücke von der Stadt

Der Great Glen Way ist neben dem West Highland Way der bekannteste Wanderweg in Schottland. Er führt von Fort William entlang des Caledonian Canal durch das namensgebende Great Glen bis nach Inverness. Der Wanderweg kommt dabei an mehreren Seen vorbei. Oder „Lochs“, um den schottischen Begriff zu verwenden. Insbesondere auch am berühmten Loch Ness.

Für meinen Urlaub habe ich eine knappe Woche Zeit, wobei ich drei Tage für die Wanderung einzelner Etappen des Great Glen Way verwenden möchte und den Rest, um Inverness zu erkunden. Wahrscheinlich wäre der West Highland Way die landschaftlich beeindruckendere Wahl gewesen, aber ich habe mich erst einmal für den Great Glen Way entschieden, da hier eine Überlandbuslinie entlang der Wegstrecke führt. Ich kann also die ganze Zeit über mein Hotelzimmer in Inverness haben und fahre dann mit dem Bus zu den einzelnen Etappen-Startpunkten hin. Ich muss so nicht jeden Tag an einem anderen Ort übernachten, ich muss nicht die ganze Zeit mein komplettes Gepäck schleppen und ich kann die Annehmlichkeiten von Inverness jeden Abend nutzen. Die kleineren Orte am Great Glen Way verfügen nämlich oft nur über eine spärliche touristische Infrastruktur.

Die Reise habe ich im März 2024 gemacht. Der erste Tag diente der Anreise. Mit dem Flugzeug über Amsterdam und dann nach Inverness. Der Kontrast zwischen den Flughäfen Amsterdam und Inverness könnte größer nicht sein. Amsterdam ist ein riesiger internationaler Flughafen, während man in Inverness direkt neben einer Schafherde landet.

Nach der kurzen Busfahrt vom Flughafen ins Zentrum von Inverness gab es erst einmal einen Kaffee. Das „Perk Coffee + Doughnuts“ in der Church Street bietet wirklich grandiose Doughnuts an. Nach dieser Stärkung und dem Check-In im Hotel war noch genügend Zeit, um die ersten Eindrücke von Inverness zu sammeln.

Tag 2: Great Glen Way – Etappe von Fort Augustus nach Invermoriston

Meine erste Etappe auf dem Great Glen Way startet in Fort Augustus ziemlich genau auf der Mitte des gesamten Weges. Fort Augustus ist bei Touristen beliebt und verfügt über eine breite Auswahl an Restaurants und Cafés. Sehenswert ist hier die Schleusentreppe, über die der Caledonian Canal in mehreren Stufen seinen Weg hinab zum Loch Ness findet.

Invermoriston, das Ziel dieser Etappe, hat hingegen wenig zu bieten. Ein Restaurant im Glenmoriston Arms Hotel und einen Community Shop. Das war’s dann auch schon. Da ich nach Ankunft in Invermoriston leider noch zweieinhalb Stunden auf meinen Bus zurück nach Inverness warten musste, habe ich es mir auf einer öffentlichen Picknick-Bank neben dem Community Center gemütlich gemacht. Essen und Trinken hatte ich noch ausreichend im Rucksack dabei. Zudem hatte ich durch die Wartezeit noch Gelegenheit, mir den Fluss Moriston mit Wasserfall und die zugehörigen Brücken anzusehen.

Diese Etappe bin ich am 17.03.2024 gelaufen. Für die 11,8 km habe ich inklusive Pausen und Foto-Stopps 3:16 h gebraucht. Aufgrund von Forstarbeiten war die hohe Route dieser Etappe gesperrt. Ich bin daher tiefe Route gelaufen; diese hat nur etwas über 200 Höhenmeter, während es über die hohe Route ungefähr 480 Höhenmeter gewesen wären.

Einen Walk Report mit mehr Informationen zu dieser Etappe und auch der Busverbindung gibt es hier:

https://www.walkhighlands.co.uk/Forum/viewtopic.php?f=9&t=123709

Tag 3: Great Glen Way – Etappe von Invermoriston nach Drumnadrochit (Lewiston)

Nach Übernachtung in meinem Hotel in Inverness habe ich die Strecke wieder in Invermoriston aufgegriffen. Die heutige Etappe führte dann nach Drumnadrochit oder in meinem Fall nur bis Lewiston, dem Ort direkt vor Drumnadrochit. Ich war am Ende so geschafft, dass ich auf die letzten zwei Kilometer verzichtet und bei der erstbesten Bushaltestelle auf den Bus zurück nach Inverness gewartet habe. In diesem Fall dann keiner der Überlandbusse sondern regulärer Linienverkehr der Stadt Inverness.

Diese Etappe bietet wieder eine hohe und eine niedrige Route. Hier gab es aktuell aber keine Forstarbeiten, die mich in meiner Wegwahl eingeschränkt hätten. Also selbstverständlich die hohe Route genommen. Diese führt über den höchsten Punkt des Great Glen Way und so konnte ich bei trockenem und teilweise sogar sonnigem Wetter einige beeindruckende Ausblicke auf den Loch Ness genießen. Nur der starke Wind war teilweise schon etwas unangenehm.

Auf diese Etappe bin ich 21 km gelaufen und habe dafür 7:12 h benötigt. Mit dem höchsten Punkt des gesamten Great Glen Way hat diese Etappe insgesamt etwa 740 Höhenmeter.

Tag 4: Pausentag ohne Wanderung aber dafür mit Stadtrundgang in Inverness

Nach den ersten zwei Etappen auf dem Great Glen Way wollte ich meinen Füßen heute eine Pause gönnen. Also keine lange Strecke, stattdessen lieber ein Rundgang in Inverness und den einen oder anderen Kaffee. Nach „Eggs Benedict“ zum Frühstück ging es am River Ness entlang zunächst zur Inverness Cathedral und dann dem Fluss weiter folgend bis zum Botanischen Garten von Inverness.

Klein aber fein mit einigen Außenanlagen und zwei Gewächshäusern: dem Kakteenhaus und einem tropischen Gewächshaus. Im angeschlossenen Café habe ich mir einen „Empire Biscuit“ gegönnt; das entspricht ungefähr dem, was man hierzulande als „Hanseat“ kennt, nur dass der Zuckerguss lediglich weiß und nicht rot-weiß ist.

Nach einer kurzen Stippvisite bei der Tomnahurich Swing Bridge ging es über die Ness Islands und dann auf der anderen Seite des River Ness wieder zurück zum Inverness Castle. Der Weg von der Tomnahurich Swing Bridge bis zum Inverness Castle ist übrigens das letzte Stückchen des Great Glen Way. Also bin ich heute doch auf dem Great Glen Way gelaufen!

Für den nächsten Kaffee dann nochmal zurück zur Kathedrale, um das Café im Nebengebäude der Kathedrale zu besuchen. Nach dieser Stärkung noch etwas Stöbern in Leakey’s Bookshop. Wer sich für alte Bücher interessiert, ist hier gut aufgehoben. Ansonsten früh ins Bett, um morgen für die nächste Etappe fit zu sein.

Tag 5: Great Glen Way – Etappe von Invergarry nach Fort Augustus

Sinnvollerweise hätte ich mit der nächsten Wanderung eigentlich die Etappe von Drumnadrochit bis nach Inverness machen sollen, um damit die nördliche Hälfte des Great Glen Way zu komplettieren. Allerdings ist diese Etappe über 30 Kilometer lang. Das war mir dann doch zu viel. Ich habe mich alternativ dafür entschieden, das Wegstück zu absolvieren, welches vor Fort Augustus kommt. Der Startpunkt der Etappe war dann in Invergarry in der Nähe des Invergarry Hotel.

Der Vorteil dieser Etappe liegt darin, dass sie nach anfänglichem Auf und Ab dann parallel zum Caledonian Canal und dem daneben verlaufendem River Oich verläuft. Das bedeutet, diese Etappe ist im wesentlichen flach. Auf dem breiten und bequemen Weg neben dem Kanal kann man also ganz gut Strecke machen.

Insgesamt bin ich 13,2 km gelaufen und habe dafür 4:14 h benötigt.

Tag 6: Noch ein Stadtrundgang und abends zwei Whisky

Heute nochmal die Zeit genutzt, um Inverness weiter zu erkunden. Zunächst ging es bei reichlich stürmischen Wetter zum Carnarc Point am nördlichen Ende von Inverness. Dort hat man einen guten Blick auf die Kessock Bridge. Der Wind hat das Wasser aufgewühlt, und das Wetter hat mir noch einen Regenbogen gezeigt.

Über das Merkinch Local Nature Reserve und mit einem kleinen Schlenker am Caledonian Canal entlang ging es wieder ins Stadtzentrum, um dieses weiter zu erkunden. Abends gab es ein deftiges Chili und einen Tequila beim Mexikaner „EscoBar“ und danach noch zwei Whisky im „The Malt Room“. Mein Tipp für Leute, die Whisky mit Sherry- oder Port-Finish mögen: Tullibardine.

Tag 7: Verlängerung um einen Tag mit Spaziergang auf dem Tomnahurich Cemetry Hill

Mein eigentlich für heute geplanter Rückflug wurde wegen schlechtem Wetter abgesagt und um einen Tag verschoben. Im Wesentlichen habe ich mir schon alles in Inverness angeschaut. Diese ungeplante Verlängerung konnte ich dann dazu nutzen, mir noch den Tomnahurich Cemetry Hill anzusehen.

Der Friedhof liegt auf dem Hügel „Tomnahurich“; viele der Gräber sind Familiengräber und die alten Grabsteine erzählen mit ein paar Sätzen die jeweilige Familiengeschichte. Das älteste Grab, das ich gesehen habe, war von 1865.

Von der nördlichen Spitze des Hügels hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt Inverness und insbesondere auch auf die Kessock Bridge in der Ferne. Da der Friedhofshügel in direkter Nähe vom Botanischen Garten liegt, bin ich dort nochmal auf einen Kaffee eingekehrt. Zurück wieder entlang des River Ness und noch eine letzte Runde durch die Stadt gedreht, bevor es am nächsten Tag dann wirklich nach Hause ging.

Tag 8: Rückreise und weitere Planung

Mit einem Tag Verzögerung ging es dann heute zurück. Mit dem Linienbus zum Flughafen gefahren und dort dann auf den Abflug gewartet. Alles unspektakulär.

Aber was ist noch zu tun: Die letzte Etappe von Drumnadrochit bis nach Inverness sowie der Anfang des Great Glen Way mit den Etappen von Fort William bis nach Gairlochy und weiter von Gairlochy nach Invergarry sind noch offen. Das letzte Stück lässt sich eventuell mit einer Motorrad-Tour auf der North Coast 500 (NC500) kombinieren, da deren Start- bzw. Endpunkt ebenfalls in Inverness ist. Für den ersten Teil des Great Glen Way bietet sich vermutlich Spean Bridge als Standort an. Mal schauen, wann ich die fehlenden Etappen nachhole.

Weiter auf dem Wildnistrail Nationalpark Eifel

Tag 1: Etappe 1 von Monschau-Höfen nach Einruhr

Nachdem ich in 2018 bereits einige Teile des Wildsnistrail im Nationalpark Eifel gelaufen bin, wollte ich an einem verlängerten Wochenende zwei Etappen des Wildnistrails absolvieren. Am ersten Tag bin ich die erste Etappe des Trails von Monschau-Höfen nach Einruhr gelaufen.

Dazu habe ich mich morgens vom Taxi zum Startpunkt fahren lassen, so dass ich auf meine Unterkunft in Einruhr – direkt am Wildnistrail gelegen – zulaufen konnte. Während der Wanderung gab es schöne Wiesen, Wälder und Bäche zu sehen. Richtig überwältigende Aus- und Weitblicke gab es leider nicht.

Richtig warm geworden ist mir auf der Dreiborner Hochfläche. Nach einem steilen Anstieg, der aber noch schattig im Wald lag, bin ich ziemlich aus der Puste auf die baum- und schattenlose Hochfläche gekommen; dort hat die Sonne bei sowieso schon hohen Temperaturen dann noch für zusätzliche Wärme gesorgt. Und zum Ende der Etappe ist mir noch ein zweites Mal gut warm geworden; die lange und steile Steigung hinter Erkensruhr war ebenfalls recht anspruchsvoll. Da musste ich mehrere Verschnaufpausen einlegen.

Am Ende waren es 23,5 km und 450 Höhenmeter in 7:42 h inklusive Pausen.

Tag 2: Etappe 4 von Heimbach nach Zerkall

Etappe 4 des Wildnistrails ließ sich besser organisieren als die Etappe 1. Da sowohl Start- als auch Endpunkt der Etappe an einer Bahnlinie lagen, brauchte ich kein Taxi nehmen. Ich bin mit dem eigenen Auto zum Zielpunkt nach Zerkall gefahren und habe es dort abgestellt. Dann mit der Bahn von Zerkall nach Heimbach und dort die Etappe 4 gestartet.

Wie bei Etappe 1 auch hier viele Felder, Wälder und Wiesen, aber ansonsten leider keine spektakulären Ausblicke.

Auf der Etappe 4 bin ich 17,5 km und 410 Höhenmeter in 6:50 h inklusive Pausen gelaufen.

Mit diesen beiden Etappen und den Strecken aus 2018 habe ich nun den größten Teil des Wildnistrail Nationalpark Eifel absolviert. Es fehlen noch die ersten zwei Drittel der Etappe 2 von Einruhr nach Vogelsang und das hintere Drittel der Etappe 3 von der Abtei Mariawald nach Heimbach.

Wildnistrail Nationalpark Eifel

Tag 1: Morsbach nach Vogelsang IP

Während meines Urlaubs in der Eifel in 2018 bin ich Teile des Wildnistrail Nationalpark Eifel gewandert. Zunächst bin ich von Morsbach nach Vogelsang IP gewandert. Dies ist ein Teil der zweiten Etappe des Wildnistrails, den ich aber entgegen der üblichen Richtung gelaufen bin.

Gelaufen am 11.06.2018

Tag 2: Morsbach über Gemünd zur Abtei Mariawald

Danach bin ich in üblicher Richtung von Morsbach über Gemünd zur Abtei Mariawald gelaufen. Damit habe ich dann das letzte Stück der Etappe 2 sowie ca. zwei Drittel der Etappe 3 bewältigt.

Gelaufen am 12.06.2018

Öland mit dem Motorrad

Anfang Juni 2023 bin ich auf eine kurze Motorradreise nach Öland gestartet. Meine Hauptidee war es, den Langen Jan und den Langen Erik, die beiden Leuchttürme am Süd- beziehungsweise Nordende von Öland, zu besuchen. Alles dazwischen wäre Bonus. Aber zumindest Schloss Borgholm durfte auf der Tour nicht fehlen, da ich mir dies unbedingt nochmal anschauen wollte. Ich hatte Schloss Borgholm vor über 30 Jahren schon mal besichtigt.

Tag 1: Anreise über das dänische Festland

Meine Anreise nach Öland hatte ich mit einem Zwischenstopp in Dänemark geplant. Nach einer kurzen Rast an der letzten Tankstelle vor der Grenze ging es bei Kolding ab auf die Insel Fünen und danach über die Storebælt-Brücke nach Sjælland. Für den Zwischenstopp übernachtete ich in Køge.

Strecke Tag 1: ca. 450 km

Tag 2: Über die Öresundbrücke nach Schweden und weiter bis nach Öland

Am zweiten Tag nahm ich erst einmal den Berufsverkehr auf der Autobahn bei Kopenhagen mit. Der Verkehr lichtete sich aber an der Abfahrt zur Kopenhagener Innenstadt deutlich. Und der Rest fuhr größtenteils am Flughafen ab. Auf der Öresundbrücke nach Schweden waren dann nur noch wenige Autos unterwegs. Die Querung der Brücke lief mit dem vorbestellten Ticket angenehm unkompliziert. Und die Einreise nach Schweden beschränkte sich auch nur auf ein Durchwinken.

An diesem Tag schaute ich mir das kürzere südliche Ende von Öland an. Über die Ölandbrücke und nach einem Stopp am steinzeitlichen Gräberfeld „Gettlinge“, welches sich praktischerweise direkt an der Straße befindet, ging es weiter zum Langen Jan am südlichen Ende von Öland. Bei guter Aussicht auf die Ostsee gab es dann zur Belohnung nach der Fahrt einen Kaffee und ein Eis.

Über die gleiche Straße ging es wieder zurück nach Kalmar, um mein Hotelzimmer zu beziehen.

Strecke Tag 2: ca. 350 km bis Kalmar + ca. 140 km auf Öland

Tag 3: Der Norden von Öland

Nachdem ich gestern das südliche Ende Ölands gesehen hatte, ging es heute weiter zum Nordende. Der erste Stopp auf dem Weg dahin war aber das Schloss Borgholm. Dabei handelt es sich um eine eindrucksvolle Burgruine mit wunderbarem Blick auf die Ostsee. Bei bestem Wetter konnte ich mir das Schloss anschauen. Noch eine kurze Pause bei Eis und Kaffee nach der Besichtigung, dann ging es weiter.

Entlang der Straße nach Norden kam ich schließlich beim Langen Erik an, dem Leuchtturm am nördlichen Ende von Öland. Kurz den Leuchtturm besucht und noch etwas am Kieselstrand gesessen, dann ging es auch schon wieder zurück nach Kalmar.

Strecke Tag 3: ca. 220 km

Rest von Tag 3 und Tag 4: Kurze Runde durch Kalmar und Rückfahrt in einem Rutsch

Nachdem ich zurück in Kalmar war, erkundete ich zu Fuß noch etwas die Stadt. Für mehr als ein paar Schnappschüsse reichte es aber leider nicht. Am nächsten Tag ging es dann ohne Zwischenübernachtung in einem Rutsch zurück nach Hause. Statt der Strecke über das dänische Festland wählte ich diesmal die Fährverbindung Rødby – Puttgarden. Immer gut für einen Kaffee an Deck. Da ich zudem der einzige Motorradfahrer bei dieser Fährfahrt war, durfte ich dementsprechend auch als erster auf die Fähre fahren. Nur die anschließende Querung der Fehmarnsundbrücke zog sich wegen Bauarbeiten an der Brücke leider hin.

Strecke Tag 4: ca. 600 km

Zusammenfassung und Fazit

Insgesamt habe ich an den vier Tagen laut Zähler 1753 km zurückgelegt. Zwei Tage für An- und Abfahrt bei nur zwei Tagen vor Ort ist natürlich kein so vorteilhaftes Verhältnis, aber es hatte bei mir leider nicht anders in den Terminkalender gepasst. Etwas mehr Zeit vor Ort wäre gut gewesen. Dann hätte ich gerne noch die Burg Eketorp, das Störlinge Agro & Motor Museum und das Schloss Kalmar besucht.

Nichtsdestotrotz eine Supertour bei bestem Wetter mit meiner BMW R1200 GS (Baujahr 2007). Bei dieser Tour habe ich übrigens folgende Brücken überquert habe:

  • Den Nye Lillebælt – Brücke
  • Storebælt – Brücke
  • Öresundbrücke (2 mal)
  • Ölandbrücke (4 mal)
  • Fehmarnsundbrücke